Findet Gleichgesinnte und schließt euch zu einer Gruppe zusammen, damit eure Ideen eine größere Wirkung entfalten können. Keine Sorge, ihr seid nicht allein mit dem Wunsch, etwas zu unternehmen. Ein Projekt gemeinsam mit anderen umzusetzen, erfordert manchmal Geduld und starke Nerven, aber es macht auch viel Spaß, gemeinsam aktiv zu werden und das eigene Umfeld positiv zu verändern. Jede:r kann ihre/seine individuellen Stärken einbringen, und man kann sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen. Natürlich könnt ihr die Roots & Shoots-Methode auch nutzen, um ein Projekt nach euren Vorstellungen zu realisieren.
Eine Gruppe bilden
Wie kann ich meine Gruppe finden?
Vielleicht hast du in deinem Freundeskreis schon jemanden im Auge, der mitmachen möchte? Wenn nicht, ist das kein Problem!
Österreich
Wenn du in Österreich bist, dann schreib einfach an das Jane Goodall Institute Austria unter rootsandshoots@janegoodall.at, und wir unterstützen dich dabei, andere Gleichgesinnte zu finden.
Tschechische Republik
Wenn du in der Tschechischen Republik lebst, wende dich an die Organisation NESEHNUTÍ unter brno@nesehnuti.cz.
Slowakei
Wenn du dich in der Slowakei befindest, kontaktiere die Organisation Green Foundation unter info@greenfoundation.eu.
Community Mapping Tool
Community Mapping Tool
Die Methode, die wir für die Suche nach eurem Projekt vorschlagen, heißt Community Mapping.
Ihr macht die örtlichen Gegebenheiten grafisch auf einer Karte sichtbar und erkennt so leicht Besonderheiten, aber auch Probleme oder Herausforderungen in eurer Umgebung. So könnt ihr schnell erkennen, wo und in welcher Form euer Projekt sinnvoll ist.
Gemeinschaft
Es ist wichtig, dass ihr euch als Gruppe darauf einigt, wer eure Gemeinschaft ist, da dies ein zentraler Bestandteil eures Projekts sein wird.
Hier sind einige Fragen, die ihr gemeinsam besprechen könnt:
- Was ist eine Gemeinschaft und welche verschiedenen Gemeinschaften kennt ihr?
- Was macht eine Gemeinschaft aus? Was sind ihre Merkmale?
- Aus welchen verschiedenen Gruppen setzt sich die Gemeinschaft in eurer Stadt, eurem Bezirk oder eurer Gemeinde zusammen?
- Wie sind diese Gemeinschaften in die Umwelt oder das Ökosystem eingebettet? Wie wird die Gemeinschaft von der Umwelt beeinflusst? Und wie wirkt sich die Gemeinschaft darauf aus?
Natürlich ist die Gemeinschaft, in der ihr euer Projekt durchführen werdet, begrenzt und umfasst nicht alle Lebewesen auf der Welt. Vergesst jedoch innerhalb eurer Grenzen nicht die gefährdeten oder ausgegrenzten Personengruppen. Auch sie sind Teil der Gemeinschaft, sie haben besondere Bedürfnisse. Euer Projekt kann auch ihr Leben verbessern, auch wenn sie oft vernachlässigt werden und für unsere Augen fast unsichtbar sind.
Kartierung
Um mehr über die Bedürfnisse eurer Gemeinschaft zu erfahren, könnt ihr aus einer Reihe von Methoden wählen. Jede von ihnen wird euch helfen, eine etwas andere Menge an Informationen zu erhalten, daher ist es am besten, mindestens zwei von ihnen zu kombinieren.
- Beobachten: Geht in eurer Gemeinde/eurem Bezirk spazieren und setzt euch regelmäßig hin und beobachtet die Umgebung. Dies kann euch helfen, neue Dinge und Zusammenhänge zu erkennen – und macht euch Notizen.
- Interview: Ihr könnt ein Gespräch mit zufällig angesprochenen Personen führen, die ihr beim Beobachten trefft, einen Termin mit einer bestimmten Person vereinbaren oder sogar auf lokalen Veranstaltungen wie Festivals mit Menschen sprechen. Sprecht auch eure Familienmitglieder, Nachbarn und Freunde an. Bereitet im Voraus einige Fragen oder einen Fragebogen vor, den ihr ausfüllt, wenn ihr mit Menschen sprecht. Macht euch Notizen oder Aufzeichnungen, und vergesst nicht, eure:n Gesprächspartner:in zu fragen, ob er/sie damit einverstanden ist.
Wenn ihr ein Online-Format in Betracht zieht, könnt ihr auch eine Online-Umfrage erstellen
- Zeichnet, druckt oder kauft eine Karte eurer Umgebung: Da es hier darum geht, direkt vor eurer Haustür aktiv zu werden, empfehlen wir eine Karte mit einem Radius von 3-8 Kilometern um den von euch gewählten Ort.
- Markiert besondere Merkmale auf der Karte: Markiert die Orte, die in irgendeiner Weise mit dem Klimawandel in eurem Gebiet zu tun haben, sowie andere Probleme und Möglichkeiten, auf die ihr bei der Datenerhebung gestoßen seid
Reflektieren
Denkt über eure Erfahrungen nach und überlegt, was ihr tun könnt, um eure Gemeinde widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen oder ihn zu verringern.
Ein Projekt auswählen
Es ist nun wichtig zu entscheiden, welche dieser Maßnahmen ihr tatsächlich umsetzen wollt. Ihr könnt die Konsensmethode anwenden, um eine Entscheidung zu treffen. Konsens bedeutet nicht Kompromiss oder Einstimmigkeit. Sie zielt darauf ab, die besten Ideen aller Gruppenmitglieder und die wichtigsten Interessen zusammenzubringen – ein Prozess, der oft zu überraschenden und kreativen Lösungen führt, die sowohl den Einzelnen als auch die Gruppe als Ganzes inspirieren.
Die Konsensmethode
Diskutiert die verschiedenen Projektideen
Was spricht für/gegen eine Idee?
Wichtig: Hört euch die Kommentare der einzelnen Gruppenmitglieder an.
Streicht...
einige (weniger geeignete) Ideen oder ändert sie, um sie für die ganze Gruppe akzeptabel zu machen.
Prüft euren gemeinsamen Konsens
- Blockiert einen Vorschlag: Ich bin mit der Grundlage des Vorschlags nicht einverstanden. Wir müssen einen neuen Vorschlag finden.
- Distanzieren: Ich kann diesen Vorschlag nicht unterstützen, weil ____, aber ich will die Gruppe nicht aufhalten, also beuge ich mich der Entscheidung der anderen.
- Vorbehalte: Ich habe einige Vorbehalte, aber ich werde den Vorschlag annehmen.
- Ich stimme zu: Ich unterstütze den Vorschlag und würde ihn gerne umsetzen.
Diskutiert, bis ihr einen gemeinsamen Konsens gefunden habt
Mit anderen Worten, eine Situation, in der niemand etwas blockiert und es nur einige wenige Personen gibt, die distanziert sind oder Vorbehalte haben. Jeder kann mit der Entscheidung leben und sich auf ihre Umsetzung freuen.
Wenn es innerhalb der Gruppe viele unterschiedliche Ideen und Interessen gibt und die Konsensmethode nicht erfolgreich ist, könnt ihr auch die Abstimmungsmethode wählen.
Das Abstimmungsverfahren
Das Abstimmungsverfahren
Hier ein Beispiel, wie der Abstimmungsprozess aussehen kann:
- Legt eine Liste mit allen Projektideen dort ab, wo alle sie sehen können.
- Im ersten Wahlgang muss jeder mindestens eine Stimme abgeben und darf höchstens dreimal die Hand heben.
- Eine Person liest eine Idee nach der anderen vor, während eine andere Person die Anzahl der Stimmen für jede Idee notiert.
- Wiederholt den Vorgang mit den drei beliebtesten Ideen. Diesmal hat jedoch jede Person nur eine Stimme. Es sollte einen klaren Gewinner geben, nachdem alle Stimmen abgegeben worden sind.